Waldkindergarten 300 II 2020

Bei strömendem Regen konnte die Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz erleben, wie die Kinder des Seehaus-Waldkindergartens ganz vergnügt unter einer Plane vesperten.

Die Waldkinder verbringen ihre Kindergartenzeit jeden Tag draußen. „Der lange Aufenthalt an der frischen Luft stärkt das Immunsystem, erklärte Delia Naber, die Leiterin des Kindergartens. Die ersten Waldkindergärten entstanden in den 90er Jahren, inzwischen gibt es in Deutschland ungefähr 2000 Waldkindergärten und werden immer beliebter. Kinder lernen hier u.a. selbst kreativ zu werden. Gespannt hörten die Kinder Sabine Kurtz zu, als sie ihnen ein Bilderbuch vorlas. Als Mutter von drei Kindern freut sie sich, dass die Kinder im Waldkindergarten den sorgsamen Umgang mit der Natur kennenlernen. „Der Aufenthalt im Wald hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden“, so Sabine Kurtz, deren Mann langjährige Erfahrungen als Forstamtsleiter hat.

Allerdings stoßen Anträge auf Betriebserlaubnis von neuen Waldkindergärten inzwischen vermehrt auf Schwierigkeiten. Oftmals liege das an der Vorgabe, dass bauliche Anlagen mindestens 30 Meter vom Wald entfernt sein müssten, erklärte Irmela Abrell, die Leiterin des Kindergartenträgers. Mal sei die Anfahrt das Problem, mal die Lage in einem Naturschutzgebiet. Schon allein finanziell seien Waldkindergärten aber für die Kommunen interessant, da keine großen Gebäude errichtet und instandgehalten werden müssten, so Elke Staubach, CDU-Stadträtin in Leonberg.

Elke Staubach und Sabine Kurtz hoffen, dass auch in Zukunft neue Waldkindergärten eine Betriebserlaubnis erhalten und die jeweiligen Genehmigungsbehörden diese Kindergärten wohlwollend begleiten. Die Nachfrage jedenfalls ist da – der Seehaus-Waldkindergarten hat seit seiner Gründung eine lange Warteliste.